Ich sehe deine Wurzeln nicht, doch ich weiss sie sind stark. Wie sonst könnten sie solche Früchte entstehen lassen? Deine Kreationen schmecken meinem Mund, verzücken aber auch meine Augen, denn ihre Formung reimt sich mit den Mustern deiner Blätter und Ästen. Alles an dir ist eine Synfonie, dessen Kern mein Ziel und Ursprung ist. Ich öffne deine Frucht und sehe darin den Mutterleib, von dem ich selbst einmal kam. Allumfängliche Mutterliebe lässt Leben entstehen und beschützt unsere Seelen. Ich summe Lieder in dein Inneres hinein, natürlich bin ich glücklich, ich befinde mich im Paradies, im Garten Eden, in dem es das Wort Mangel nicht gibt. Überall wo ich hingehe, beschenkt mich Pachamama, nie muss ich durstig sein. Und mittlerweile weiss ich, dass das Essen nicht nur da ist um uns satt zu machen. Es ist das Licht der Sonne, welches wir zu uns nehmen. Wir sind Wasser und Sonnenlicht und wenn ich deine Früchte esse, ist es mir möglich, all das zu kosten. Kein Gewürz könnte dich vollkommener machen. Ich schmecke das Regenwasser auf meiner Zunge, das seit Jahren durch deinen Stamm fliesst, ich schmecke den Wind, der Tag und Nacht mit deinen Blättern tanzt und ich schmecke die rot-braune Erde, in der du zu Hause bist und zu der du selbst einst werden wirst. Danke für deine Geschenke und dafür, dass du mich an meinen eigenen Kern erinnerst. Dieser Text gehört dir, lieber Avocadobaum.
Spanische Übersetzung:
No veo tus raíces pero sé que son fuertes. ¿De qué otra manera podrías dar lugar a tales frutos? Tus creaciones saben bien en mi boca, pero también deleitan mis ojos, porque su forma rima con los patrones de tus hojas y ramas. Todo sobre ti es una sinfonía, cuyo núcleo es mi objetivo y mi origen. Abro tu fruto y veo en él el vientre del que yo mismo salí una vez. El amor maternal que todo lo abarca, da vida y protege nuestras almas. Tarareo canciones en tu interior, claro que soy feliz, estoy en el paraíso, en el jardín del Edén, donde la palabra carencia no existe. Dondequiera que voy, Pachamama me da regalos, nunca tengo que pasar sed. Y ahora sé que la comida no está solo para llenarnos; es la luz del sol que llevamos hacia y desde. Somos agua y luz del sol y cuando como tus frutas pruebo todo eso, ninguna especia podría hacerte más perfecto. Pruebo en mi lengua el agua de lluvia que corre por el tribu de tu padre desde hace años, pruebo el viento que baila con tus hojas día y noche y pruebo la tierra rojiza en la que estás en casa y que eres tú mismo. algún día lo será. Gracias por tus regalos y por recordarme mi propia semilla. Este texto es tuyo, querido arbol de palta.
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